[Berlin.] Eine der wohl spannendsten Datenschutzmeldungen aus dem Februar 2020 ist die Bekanntgabe, dass die CIA und der BND gemeinsam über Jahrzehnte mehr als 130 Regierungen und Geheimdienste ausspioniert haben.

Im Jahr 1970 kauften BND und CIA über eine Treuhandgesellschaft zu gleichen Teilen die sogenannte Crypto AG. Das Schweizer Unternehmen ist der Weltmarktführer für Chiffriermaschinen zur Verschlüsselung von Kommunikation und hatte über die vergangenen Jahre mehr als 130 Regierungen als Kunden.

Bei der technischen Realisierung der Manipulation der Verschlüsslungsgeräte unterstützte der Münchener Siemenskonzern. Die Maschinen wurden so manipuliert, dass eine Hintertür eingebaut wurde, mittels der die Geheimdienste verschlüsselte Nachrichten dennoch auswerten konnten. Die Geheimdienstoperation lief dabei unter den Decknamen „Minerva“ (in den USA) und „Rubikon“ (in Deutschland).

Im Rahmen dieser Mission haben beide Geheimdienste von blutigen Verbrechen erfahren und darüber geschwiegen. Zu den von der Spionage betroffenen Staaten gehörten unter anderem Afrika, Asien und Südamerika, aber auch EU- sowie NATO-Staaten wie Irland, Spanien, Portugal, Italien, die Türkei und der Vatikan. Angesichts der Enthüllungen fordern sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz viele Abgeordnete Aufklärung und Konsequenzen.

Quelle 1: Artikel „#Cryptoleaks: CIA und BND steckten jahrzehntelang hinter Verschlüsselungsfirma“, abgerufen am 15.03.2020 unter https://www.heise.de/newsticker/meldung/Cryptoleaks-CIA-und-BND-steckten-jahrzehntelang-hinter-Verschluesselungsfirma-4658033.html

Quelle 2: Artikel „Reaktionen auf Abhöraffäre: „Ein einmaliger Skandal“ „, abgerufen am 15.03.2020 unter https://www.tagesschau.de/inland/cia-bnd-103.html