Nach einem anstregendem Arbeitstag im Büro, dem Besuch im Fitnessstudio oder nach dem gemeinsamen Essen mit der Familie finden sich Tausende auf dem Sofa zum Streamen bei Netflix, Amazon Prime und Co. ein, um den Abend entspannt ausklingen zu lassen.

Aber was passiert da eigentlich im Hintergrund, während wir es uns vor dem Fernseher gemütlich machen? Schließlich sind Streamingdienste wahre Goldgruben, was Datenerhebungen und Auswertungen angeht. Minütlich werden Seh- und Hörgewohnheiten erfasst und es wird getrackt welche Inhalte der Nutzer wielange schaut. Auf Grundlage dieser Analyse wird ein Profil erstellt, um dem Zuschauer nach dem Abschied von seiner Lieblingsserie weitere passende Titel vorzuschlagen. Tatsächlich werden die Nutzer durch keine der Datenschutzerklärungen der Anbieter transparent informiert, wie die Datenerhebung und -verarbeitung vonstatten geht.

Die Arbeiterkammer „AK“ und der Datenschutzverein „NOYB“ aus Österreich haben die Datenschutzerklärungen der Anbieter analysiert und kamen zum Ergebnis, dass diese in der aktuellen Form vollkommen überflüssig sind. Die Unzulänglichkeiten reichen von nicht vorhandenen Kontaktdaten der Anbieter bis hin zu unbestimmten Formulierungen hinsichtlich der Zweckbeschreibung oder der Speicherdauer. Auch gibt es z.B. keine Einschränkungen, welche Kategorien von Daten erhoben und geteilt werden und keine konkrete Adressierung der Empfänger. Der Algorythmus, auf dessen Grundlage die automatisierte Entscheidungsfindung und Empfehlung der Streamingdienste erfolgt, bleibt ebenfalls unbenannt.

Es gilt also auch bei „Netflix & Chill“: Augen auf und wachsam bleiben.

Quelle: Artikel „Datenschutz(v)erklärungen auf Streaming-Plattformen“, abgerufen am 16.05.2020 unter https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/datenschutzverklaerungen-auf-streaming-plattformen/