Jetzt hat es beim Meta-Konzern das soziale Netzwerk Instagram erwischt: Dem Unternehmen wird von der irischen Datenschutzbehörde vorgeworfen zu nachlässig mit dem Schutz der Daten von Kinder und Jugendlichen umzugehen. Dafür gab es ein Bußgeld in Höhe von 405 Millionen Euro.

Instagram plant gegen das Urteil Beruf einzulegen. Das soziale Netzwerk ist mit der Höhe der Geldstrafe nicht einverstanden und begründet dies damit, dass es im vergangenem Jahr seine Einstellungen aktualisiert habe und Funktionen veröffentlicht hat, um Jugendliche besser schützen zu können und ihre Daten privat zu halten.

Irland vs. Meta-Konzern: Der ewige Datenschutz-Kampf

Die irische Datenschutzbehörde ist hier in der Verantwortung, da Instagram zum Meta-Konzern gehört, dessen EU-Hauptsitz in Dublin liegt. Neben der Untersuchung gegen Instagram gibt es bereits zahlreiche weitere Verfahren gegen Unternehmen des Meta-Konzerns wie z.B. WhatsApp und Facebook, die teilweise noch in Bearbeitung sind. Darüber hinaus gab es bereits einige Bußgelder gegen Unternehmen des Meta-Konzerns, wie z.B.:

  • März 2022: Irland verhängte ein 17 Mio. Euro Bußgeld gegen den Meta-Konzern für zwölf Datenschutz-Verletzungen durch Facebook, die 2018 beanstandet wurden. Facebook konnte seine Datenschutzmaßnahmen nicht nachweisen.
  • September 2021: Irland verhängte ein Bußgeld in Höhe von 225 Mio. Euro aufgrund von Nichteinhaltung der EU-Datenschutzvorschriften im Jahr 2018. Hier ging es vorwiegend um den Sachverhalt, dass keine ausreichende Transparenz bezüglich der Bereitstellung und Weiterverarbeitung von Daten zwischen den Meta-Unternehmen vorlag. Zudem kritisierte Irland generell die Art und Weise der Datenverarbeitung. Gegen dieses Urteil legte WhatsApp Berufung ein, da das Unternehmen die Strafe als „unverhältnismäßig“ empfand.

Anfang Juli hat die irische Datenschutzbeauftragte eine Mitteilung an ihre EU-Kollegen herausgegeben, dass sie plane den Meta-Konzern generell daran zu hindern, Daten in die USA weiterzugeben. Als Folge darauf gab es Androhungen von Meta, Dienste wie Facebook und Instagram in Europa komplett zu deaktivieren. Da der europäische Markt allerdings für das Unternehmen nicht unerheblich sein wird, ist fragwürdig, wie ernst gemeint diese Drohung tatsächlich ist und ob beide Parteien sich nicht wieder in der Mitte treffen.

Quellenangaben:

  • Artikel „Irland verurteilt Instagram zu einer 400 Millionen Euro-Rekordstrafe“, abgerufen am 07.09.2022 unter: https://www.heise.de/news/Irland-verurteilt-Instagram-zu-einer-400-Millionen-Euro-Rekordstrafe-7254235.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-daily.2022-09-06.ansprache.ansprache
  • Artikel „WhatsApp klagt gegen Millionen-Bußgeld der irischen Datenschutzbehörde“, abgerufen am 07.09.2022 unter: https://www.heise.de/news/WhatsApp-klagt-gegen-Millionen-Bussgeld-der-irischen-Datenschutzbehoerde-6264628.html
  • Artikel „Datenschutzverletzungen: Irland verhängt 17 Millionen Euro Bußgeld gegen Meta“, abgerufen am 07.09.2022 unter: https://www.heise.de/news/Datenschutzverletzungen-Irland-verhaengt-17-Millionen-Euro-Bussgeld-gegen-Meta-6550578.html