Seit geraumer Zeit sind viele Geräte auf dem Markt, die mit dem Erkennen und Auswerten von Sprache arbeiten. Besonders Sprachassistenten wie Amazon Echo (Alexa), Google Home (Assistant) oder der Apple Home Pod (Siri) sind beliebt und ziehen zunehmend in Form kleiner Lautsprecher bzw. Boxen in die Haushalte ein. Die Funktionen der Geräte reichen dabei von der Beantwortung von Fragen (auf Grundlage einer riesigen Datenbank im Hintergrund), über die Rolle als Unterhaltungsassistent mit Musik und Hörspielen (Abo-Anbindung wie z.B. Prime ist notwendig) bis hin zu Echtzeit-Shopping und Onlinebestellungen auf der Tonspur. Dies sind nur einige Beispiele für den immensen Funktionsumfang der Geräte.

Neben Amazon, Apple und Google gibt noch eine Reihe weiterer Hersteller wie z.B. Sonos, Bose, Telekom oder Lenovo, die ebenfalls Sprachassistenten auf den Markt gebracht haben. Zunächst klingen die Sprachassistenten passend zum Trend des „Smart Homes“ sehr nützlich. Doch auch hier sollten sich die Bewohner des Haushalts bewusst darüber sein, dass die Assistenten teilweise ungewollt zuhören und dass auch „aufgeschnappte“ Daten in die Cloudsysteme der Anbieter hochgeladen und dort anschließend analysiert werden. Üblicherweise wird der Sprachassistent über einen Befehl wie „Hallo Alexa“ oder „Hey Google“ geweckt. Sobald er aktiv ist, steht er den Nutzern Rede und Antwort. Es sind allerdings schon einige Fälle bekannt geworden, in denen die Assistenten auf andere Schlagwörter reagiert oder einfach so zugehört haben. Insbesondere bei englischen Begriffen kommt es häufig vor, dass diese fälschlicherweise als Weckworte interpretieren.

Darüber hinaus gibt es noch die Gefahr eines „Man-in-the-middle-Angriffs“ auf die Sprachassistenten. In einem solchen Fall werden Weckwörter und Befehle in einem Ultraschall-Bereich gesendet, die für einen Menschen nicht zu hören sind, von Alexa & Co. aber erfasst werden. So können Missbräuche erfolgen, wie z.B. aufgegebene Bestellungen bei Amazon. Paradox aber wahr: Mittlerweile werden z.B. an der TU Darmstadt technische Lösungen entwickelt, die die Sprachassistenten überwachen, den Datenverkehr messen und auf Audioübertragungen hinweisen. Ebenso wird registriert, wenn ein Assistent ohne „Weckruf“ plötzlich unerwartet aktiv wird. Laut der TU-Darmstadt handelt es sich bei ihrer Kontrolleinheit nach aktuellem Stand noch um einen Prototypen, der allerdings schon eine beachtliche Messgenauigkeit von 94% beim Erkennen von Audioübertragungen aufweist.

Dass mittlerweile Geräte zum Zwecke der Spionageabwehr, gegen selbst in die eigenen vier Wände mitgebrachte Spione, entwickelt werden, sei nun einmal dahingestellt.

Quelle 1: Artikel „Alexa & Co.: Technische Hilfe gegen unerwünschtes Mithören“ , abgerufen am 12.08.2020 unter https://www.heise.de/news/Alexa-Co-Technische-Hilfe-gegen-unerwuenschtes-Mithoeren-4863038.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-daily.2020-08-05.link.link

Quelle 2: Artikel „Smart Home: Google Assistant hörte heimlich mit, zeigte neue Sicherheitsfunktion“, abgerufen am 12.08.2020 unter https://www.heise.de/news/Smart-Home-Google-Assistant-hoerte-heimlich-mit-zeigte-neue-Sicherheitsfunktion-4867156.html