Besonders schwerwiegend soll bei der Bemessung des Bußgeldes die Tatsache zu Buche geschlagen habe, dass Meta seine Nutzerer mehr oder weniger dazu gezwungen haben soll, „personalisierter Werbung“ zuzustimmen. 210 Millionen Euro der Strafe würden für die Verletzung von EU-Richtlinien bei Facebook fällig, die übrigen 180 Millionen Euro für Verstöße bei Instagram.
Das Bußgeld hat seinen Ursprung in zwei Beschwerden aus dem Jahr 2018. Meta hatte seinen Rechtsgrundlagen für die Verarbeitung personenbezogener Daten einen Artikel hinzugefügt, der die Nutzer praktisch zwang, ihre Daten für personalisierte bzw. verhaltensbezogene Werbung freizugeben. Meta hatte gegen die Beschwerden argumentiert und die DPC hatte dem Konzern sogar laut Angaben der Tagesschau zunächst Recht gegeben. Als allerdings zahlreiche Datenschützer eines EU-Gremiums Einspruch erhoben, änderte die irische Datenschutzbehörde ihre Haltung noch einmal. Meta kündigte bereits an gegen das Bußgeld in Berufung zu gehen.
Dabei handelt es sich bei dem Bußgeld nicht um das erste dieser Größenordnung für den Social-Media-Riesen:
– November 2022: Bußgeld in Höhe von 265 Millionen Euro, weil personenbezogene Daten (u.a. Namen, z.T. auch Telefonnummern und E-Mail-Adressen) von bis zu 533 Millionen Nutzern aus mehr als 100 Ländern im April 2021 in einem Hacker-Forum online verfügbar geworden waren.
– September 2022: Bußgeld in Höhe von 405 Millionen Euro, weil es schwere Verstöße gegen Datenschutzregeln für Kinder auf Instagram gegeben hatte. Minderjährigen Nutzern (13 -17 Jahre) soll es erlaubt gewesen sein, Geschäftskonten auf Instagram zu betreiben, die die Veröffentlichung ihrer Telefonnummer oder ihrer E-Mail-Adresse ermöglicht hätten.